Spiritualität und die Verbindung zum inneren Kind

Die meisten Probleme, die wir erwachsenen Menschen haben, sind auf unverarbeitete Erfahrungen aus der Kindheit zurückzuführen. Solche Erlebnisse aus der Kindheit prägen unbewusst unser Verhalten. Sie beeinflussen unsere Sicht der Welt und schaffen damit die Realität, in der wir leben.

In unserer Kindheit mussten wir Überlebensstrategien und Verhaltensweisen erschaffen, um uns vor Gefühlen zu schützen, die wir nicht verarbeiten konnten. Diese Strategien hindern uns heute als Erwachsene, ganz in unser Potenzial und in unsere Kraft zu kommen.

Diese unerfüllten Teile des inneren Kindes zeigen auf, wie unser emotionaler Zustand in der Kindheit uns immer noch stark beeinflusst. Es geht um die emotionalen Bedürfnisse, Ängste und Wünsche, die wir in unserer frühen Kindheit hatten. Diese unerfüllten Bedürfnisse suchen nach Entsprechung, wenn die Eltern nicht adäquat darauf eingehen konnten.

Spiritualität, auf der anderen Seite richtet sich auf unser Verständnis und unsere Beziehung zu einer höheren Macht oder einem grösseren Ganzen aus. Das kann sich auf verschiedene Glaubensrichtungen, Praktiken und Philosophien beziehen, die uns dabei helfen, einen tieferen Sinn in unserem Leben zu finden und eine Verbindung mit etwas Grösserem als uns selbst aufzubauen.

Spiritualität als Ausweg von unbewältigten inneren Konflikten?

Es gibt Menschen die tief in sich glauben, dass die Welt ein kalter und liebloser Ort sei, gleichzeitig hoffen oder glauben sie von Gott, Buddha oder von einer anderen höheren Macht geliebt und gerettet zu werden.

Durch diesen überirdischen Kontakt suchen sie nach einem Sinn in ihrem Leben und nach Erlösung des eigenen Leidens. Oft schneiden sie sich von persönlichen Beziehungen, ihrem Körper und seinen Bedürfnissen ab. Dieses abschneiden ist jedoch eine Form von Selbstschutz und deutet darauf hin, dass frühe, traumatisierenden Erlebnisse nicht aufgearbeitet und integriert worden sind.

In einem solchen Fall kann das Ausrichten auf eine höhere Macht, das Abspalten und nicht regulieren können des Körpers und der Gefühle verstärken. Dies kann zu einem immer stärker werdenden Kontaktverlust zum eigenen Selbst, dem Körper und den wahren Bedürfnissen führen.

Diese alten Überlebensstrategien verbergen sich hinter dem Tarnmantel, nach etwas Höherem zu streben. Dies kann ein unbewusster Aspekt sein, sich nicht der eigenen Geschichte und den unbewältigten Gefühlen zu stellen, um daran innerlich zu wachsen.

Wie zeigt sich eine natürliche Spiritualität?

Erst wenn wir uns den Schattenanteilen unserer Persönlichkeit öffnen können und diese Aspekte unseres Wesens liebevoll in unser Herz zu schliessen, kann ein wirklicher Kontakt zu sich selbst, zum Körper und den eigenen Gefühlen entstehen.

Dieser Kontakt ist die Voraussetzung für eine tiefe Selbstannahme und Selbstakzeptanz von allen Aspekten und Gefühlen, die zum Menschsein gehören. Diese Annahme ist die Grundlage für unsere Selbstliebe und daraus entsteht allmählich, eine lebendige Verbindung zu allem, was existiert.

So wächst das Bewusstsein, Teil von etwas Grösserem zu sein und die Fähigkeit, sich den lichten Anteilen wirklich zu öffnen. Um sich als Teil einer grösseren Schöpfung zu verstehen, in der nichts getrennt voneinander existiert.

Wie erkenne ich, dass ich mich wirklich dem Leben öffne?

Die Fähigkeit durch Neugier und Offenheit auf die Herausforderungen des Lebens zu reagieren und immer weiter zu forschen. Dadurch sind wir offen, uns immer wieder neu zu erfinden. Einen Zugang zu haben zu Begeisterung und Freude und Spontanität.

Eine tiefe Selbstakzeptanz und Selbstliebe sind die Pfeiler, um in die Selbstverwirklichung und in die Selbstfreiheit hineinzuwachsen. Diese Anteile und Fähigkeiten finden wir auch im erfüllten Teil des inneren Kindes.

Nur wer weiss wo er steht, kann wissen, wohin er geht.

Dies führt früher oder später unweigerlich zu den Fragen: Wer bin ich wirklich? Woher komme ich? Und wohin gehe ich, wenn ich sterbe? Dadurch begeben wir uns auf einen spirituellen Pfad, der uns persönlich wachsen lässt. Es ist wichtig zu beachten, dass der Weg zu Spiritualität und Heilung sehr komplex ist und dass es Zeit braucht, um die emotionalen Wunden aus der Vergangenheit zu heilen und sich auf eine spirituelle Reise zu begeben.

Es kann immer wieder Herausforderungen und Rückschläge geben, die es zu überwinden gilt. Manchmal kann es sich so anfühlen, als ob wir an Ort und Stelle treten oder uns zurückentwickeln. In anderen Phasen können uns in kurzer Zeit grosse, innere und äussere Schritte gelingen.

Ohne Wurzeln wachsen dir keine Flügel

Mit Geduld, Hingabe und Unterstützung können wir lernen, unsere emotionalen Bedürfnisse und Ängste anzunehmen und zu heilen. Wenn wir uns vorstellen, wie wir unsere eigene Verwundbarkeit in Gestalt eines Kindes umarmen, kann unser erwachsenes Selbst immer mehr die Verantwortung dafür übernehmen.

Eine wichtige Komponente bei der Heilung und dem Aufbau einer tieferen, spirituellen Verbindung ist die Selbstfürsorge. Dies bedeutet, dass wir uns regelmässig Zeit nehmen, um zu reflektieren und um uns selbst zu kümmern. Dies kann durch wiederholende Praktiken wie Meditation, Yoga, Sport oder auch durch einfache Dinge wie genügend Schlaf, gesunde Ernährung und Zeit für sich selbst erreicht werden.

Es ist wichtig, eine Unterstützungssystem zu haben, das uns dabei hilft, unsere emotionalen Bedürfnisse und Ängste zu erkennen und zu integrieren.

Warum innere Sicherheit die Basis für jede Entwicklung ist

Gerade in der spirituellen Szene wird oft propagiert, dass dein Leben ausserhalb der Comfort Zone erst anfängt. Das klingt zu gut, um wahr zu sein, ich möchte hier einen differenzierten Blick darauf anbieten:

Wir gehen den Weg im Aussen nur dann konsequent, wenn wir uns innerlich sicher und geborgen fühlen. Somit findet dieses Wachstum nicht ausserhalb unserer Komfortzone statt, sondern wir erweitern schrittweise unsere Komfortzone, wenn wir uns in uns selbst sicher fühlen. Dadurch wachsen unsere Fähigkeiten, uns selbst besser zu regulieren und dadurch mutiger zu werden.

Meine Erfahrung ist es, dass es nötig ist, sich seinen tiefsten Wunden zuzuwenden, um wirklich in eine umfassende Heilung reinzuwachsen. Denn das ist die Basis, um einen Zugang zum inneren Potenzial zu erlangen. Um den Schritt in das Unbekannte zu machen, braucht es diese innere Sicherheit. Ansonsten können wir spirituelle Erfahrungen nicht abspeichern und integrieren und somit nicht nachhaltig wachsen.

Fazit: Es braucht ein Schritt für Schritt vorwärts gehen auf unserem Weg. Wir sollten darauf achten, dass wir lernen unser Nervensystem und somit unsere Gefühle zu regulieren. Dann sind wir in unserer Komfortzone, dehnen gleichzeitig unseren inneren Radius aus. Dadurch fühlt sich das innere Kind sicher und geborgen und wir können uns den lichten Aspekten unseres Seins öffnen.

Das ist die Grundlage, damit wir spirituelle Erfahrungen integrieren können in unser Bewusstsein.

Unser System lernt dann, dass es heute im Gegensatz zu früher, in Sicherheit ist. Das ist das Tor für eine tiefe und nachhaltige Transformation auf allen Ebenen des Seins.

Unser irdisches Selbst wird immer mehr mit der spirituellen Dimension des Höheren Selbstes und der Schöpfung EINS werden.

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Bild Claudia Schäpper
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Ich bin Claudia und ich unterstütze Menschen seit über 20 Jahren dabei, ihre wahres Selbst zu entdecken und dadurch ihr volles seelisches Potenzial zu entfalten. Ich bin ganzheitliche Prozessbegleiterin, Seminarleiterin und Geschäftsführerin bei Eins Sein.